Pfingstbusch 2005
Kiel / Ostsee

Angereist waren wir mit den besten Vorsätzen, aber so richtig warm wurden wir mit den Wettfahrten und dem Revier doch wieder nicht. Gesegelt wurde wieder 3 Tage (Sonnabend bis Pfingstmontag). Unsere Bahn teilten wir erneut mit den Piraten, was immer noch etwas eigenartig erscheint, aber manchmal auch Sinn macht. Wir sind so viel schneller, daß wir locker vorbei fahren können, allerdings müssen wir auch immer an die riesige Abdeckung in Feldmitte denken, die so ein Feld erzeugt.

Der Start ist wie immer sehr spät und die Ostsee bringt uns zur Begrüßung schwachen und drehenden Wind. Wir kommen zunächst mit den Bedingungen gut klar und liegen nach einem guten Start und der ersten Kreuz ca. auf dem 12. Platz. Die Position vertiedigen wir auch erfolgreich 1 1/2 Runden, aber dann bleiben wir am nächsten Fass einfach stehen und kommen danach nicht mehr richtig in Fahrt und rutschen noch bis auf 20 nach hinten.

Und dann beginnt der Wind sein Spiel mit uns. Die nächste Wettfahrt ist schon zu mehr als der Häfte vorbei, da dreht er um ca. 45°, aber nicht mal so, daß es wirklich sehr unfair geworden wäre. Das Dumme ist nur, der Wettfahrtleitung fällt nichts anderes ein, als die Wettfahrt abzubrechen, statt einfach den Kurs etwas zu verlegen oder auch zu verkürzen. Und danach folgt eine ewig lange Zeit mit Rumdümpeln. Nach über einer Stunde geht es weiter, der Kurs ist alles andere als optimal und wir sind nicht besonders schnell und schippern wieder kurz vor dem Ende durch die Gegend ...

Am Sonntag war dann noch weniger Wind. Gleich nach dem Start fuhr es noch etwas und wir konnten sogar soviel Druck aufbauen, daß Axel im Trapez stehen konnte. Im Laufe der immer länger werdenden Wettfahrt nahm der Wind aber immer weiter ab und wir waren zum Schluß auch fast ständig am Schöpfen. Uns fiel es deshalb nicht schwer, den Tag abzublasen und nach Hause zu fahren. Am Ende wurden wir allerdings per Black Flag disqualifiziert und so war der ganze Tag umsonst.

Warum BFD? Ehrlich gesagt keine Ahnung, nach meiner Peilung waren wir hinter der Linie, aber die hing anscheinend weit genug durch, daß das Startschiff dachte, die (also wir) müssen einfach drüber sein. Im Endeffekt war es leider auch fast egal ob wir nun als drittletzte oder letzte auf der Liste stehen.

Am Montag dann ein komplett anderes Bild. Der Wind hatte über Nacht auf West gedreht und es waren böige 4 bis 6 Bft angesagt. Beste Bedingungen für ein schnelles Rennen und auch Garant für Spaß. Die erste Tageswettfahrt lief für uns noch ganz gut. Nach einem normalen Start waren wir dicht an der Spitze, wenn auch schon im hinteren Teil des Feldes. Aber immerhin war das Feld noch so dicht, daß sich auch in unserer Umgebung Zweikämpfe entwickelten. Und durch sauberes Segeln konnten wir in der letzten Runde sogar noch etwas gut machen.

Dagegen war unsere letzte Tageswettfahrt wesentlich deprimierender. Der Wind hatte noch etwas aufgefrischt, was aber erstmal nicht schadete. Nur, er sorgte auch dafür, oder vielmehr war es unser schlechtes Zusammenspiel, daß wir auf dem ersten Spigang das Schiff erstmal umlegten und auf dem zweiten dann komplett umkippten. Das sorgte dafür, daß wir so einen Rückstand aufs Feld erzeugten, daß hinterherfahren einfach keinen Sinn machte und wir rein fuhren! Das war im Endeffekt aber auch die richtige Entscheidung, da wir bei der Kenterung mal wieder den Spi einrissen - Ende der Regatta.

Frage für mich: Wo ist bei den Nordregatten eigentlich das Mittelfeld? Das zweitälteste Schiff hatte in Kiel schon eine 84er Nummer und wir fahren mit unserem Oldtimer eigentlich außer Konkurenz, oder etwa nicht ...