Müritz 08.06.2002 - 09.06.2002

Beim Auslaufen sah alles noch ganz gut aus. 2 bis knapp 3 Windstärken, Axel ab und zu im Trapez und das Schiff lief gut.

Der Start erfolgt fast pünktlich. Die meisten starten in der Mitte der sehr langen Linie und es hängt alles etwas durch. So verschenken wir bestimmt 2 vielleicht sogar 3 Bootslängen, aber egal die anderen sind neben uns.

Bis zur Boje eine ziemlich abwechslungsreiche Kreuz. Ich wollte erst rechts rausfahren, aber dann sah es da ganz schlecht aus und so bleiben wir links. Das Schiff läft erstaunlich gut, wir können Martin folgen und Armins Geschwindigkeit halten. Dann einige Kreuzschläge und als 2. geht's um die Boje.

Das Spi-Manöver klappt ausgezeichnet und die Verfolgung von Martin beginnt. Dicht hinter uns gleich mehrere Boote - Armin, Jürgen Waldheim und Jürgen Anton - und alle mit großem Spi. Es sieht schon irgendwie bedrohlich aus, wenn von hinten so viel Tuch kommt und unser Spi kommt uns jetzt winzig vor.

Bis zur Boje wird der Abstand immer geringer und sie greifen uns alle an, wollen unbedingt die Innenposition. Die verteidigen wir aber glorreich und gehen wieder als zweite ums Faß.

Auf dem nächsten Schenkel wieder das gleiche Bild. Ein Ende vor uns Martin und ganz dicht hinter uns die drei Riesenspis. Jürgen Waldheim fährt einen Leebogen und so sind es nur noch zwei, die uns direkt bedrängen. Aber sie scheinen sich eher gegenseitig zu behindern und so sind wir nicht wirklich langsamer und wieder geht es als zweite um die Boje.

Der Wind hat bis hierher weiter abgenommen.

Nach der Boje wieder die Frage, wo entlang fahren. Es kommt jetzt aber fast nicht mehr darauf an, welche Seite den besseren Wind bietet, sonder eher darauf, wo überhaupt noch Wind ist. Ich entscheide mich für links und das erweist sich bald als Fehler. Alle, die rechts fuhren, waren ganz schnell an uns vorbei.

Aber das war mir dann ziemlich schnell egal, denn der Wind war jetzt schon so wenig, daß man nicht mehr wirklich von fairen Bedingungen reden konnte. Der Wind ist mal hier und mal da und auf die Art würfeln wir uns nochmal hoch zur 1 und runter zur 3 und weiter bis zum Ziel. Waren kurzzeitig 2. oder 3. und dann wieder fast ganz hinten, wieder vorne und am Ende 6. im Ziel.

Aber auch das spielte eigentlich keine Rolle mehr, denn wir wurden schon eine Ewigkeit von diesen eigemartigen Müritzfliegen belagert, die ich bisher nur hier gesehen hatte, wenn kein Wind ist und auch keiner mehr kommt.

Zum Anfang können wir noch fast darüber lachen, wenn wir uns bei der Wende wieder auf 5 oder 10 oder noch mehr von diesen Teilen setzen, aber irgendwann wird es so nervig...

Am Ende der Wettfahrt beschliessen wir - es gibt heute keinen Wind mehr - und fahren rein. Soetwas hatte ich bisher noch nie bei einer Regatta gemacht... und an Land haben wir dann so die Schnauze voll, daß wir abbauen und losfahren. (sicherlich etwas unsportlich...) Aber in Kiel sollte Wind sein und in Kiel sollten am Sonntag auch die Segler vom VOR einlaufen. Das wäre doch wenigstens ein schöner Abschluß für das WE.