Schwerin - Petermännchen - 11./12.10.2003

Auch wenn ich beim ersten Lauf nicht 5. geworden bin, so will ich doch ein kurzes Statement, quasi aus der zweiten Reihe abgeben. Schwerin war mal wieder ein tolles Event - Wetter war gut und sowohl das Schwein vom Abend, als auch das Frühstück vom nächsten Morgen waren gut. Was gefehlt hat, war zumindest bei dem Startpreis noch das eine oder andere Freigetränk am Abend.

Aber das entscheidende war, es war richtig geiler Wind und nachdem wir (mein Schotte Axel und ich) in diesem Jahr insgesamt eher wenig gefahren waren (einzige 505er-Regatta war ein zweiter von ZWEI Booten an der Müritz), wurde Schwerin zu einem willkommenen Herbstevent.

Vielleicht für die, die uns nicht kennen, wir fahren den inzwischen 24! Jahre alten olivgrünen Parker (6786) der manchmal zwar ganz schön abparkt, aber insgesamt dochnoch erstaunlich konkurenzfähig ist. Zumindest reicht es immer wieder, einige der Jungs, die meinten, nur ein vermeintlich schnelles Boot zu segeln, reicht, um wirklich schnell über den Kurs zu kommen, abzuhängen.

Aber nochmal zum Thema abparken: der erste Start war für uns sehr beeindruckend. Ich wußte, daß unser Bootsspeed noch nicht so optimal war, aber daß er wirklich so mies war, wurde mir bewußt, als direkt beim Start Volker Görge und Karsten Morf so an uns vorbei brezelten, daß ich dachte, wir wären eine andere Klasse.

Zum Glück haben wir das dann noch in den Griff bekommen und landeten mit nicht allzu großem Rückstand aufs Mittelfeld an der Luvtonne. Ab hier begann dann der große Spaß, der Wind frischte nochmal etwas auf, hatte dann so ca. 6 - 7 Bft und wir erwischten eine gute Welle, auf der wir (hier lief alles ohne Spi - da relativ spitz) an die Schiffe vor uns heran fuhren. Bis zur 2 konnten wir dann sogar noch einen gut machen.

Der richtige Spaß begann aber erst nach der Tonne, unser Spi (noch ein kleiner) ging hoch, die anderen blieben unten und so wurden wieder zwei Schiff überholt. Dabei schoß ein wahnsinniger Wasserstrahl durch unseren Schwertkasten ins Schiff und uns war nicht klar, ob wir bereits irgendwann so schnell mit dem alten Parker unterwegs waren. Am Ende wurden wir in diesem Lauf 8. .

Die anderen Wettfahrten etwas weniger spektakulär, die zweite am Sonnabend hatte zwar noch ähnlich viel Wind, aber irgendwie lief alles geregelter. Am Sonntag dann noch etwas weniger Wind, der Mast mußte teilweise auf dem Kurs sogar in eine Mittel- bis Leichtwindposition gebracht werden. Leider kam uns im letzten Lauf das Groß runter, so daß wir etwas frustriert vorzeitig abbrachen, schließlich waren wir gerade auf dem 7. was unsere beste Platzierung war.

Am Ende wurden wir 8. gesamt und gewonnen haben Stengel/Feller, die erst seit gut einem Jahr dabei sind, zweite weis ich nicht und dritte Görge/Morf.

Für die Statistik:
neben den Fifen waren noch Schwertzugvögel, Contender, Corsar und Laser2 am Start, bei den 505 waren es 14 Boote, wobei eine Crew am Sonntag nicht mehr dabei war, weil sie am Sonnabend das Boot zerlegt haben - Bruch des Großbaums, Großsegel quer durchgerissen und Fock zerrissen, Mast wohl noch leicht verbogen. Andere Klassen hat es schlimmer erwischt, ein Corsar hat sich den Spiegel bzw. die Ruderaufhängung herausgerissen - das lag aber daran, daß die Jungs mit den Tonnen nicht klar kamen. Der Schweriner See hat einige nette Untiefen im Bereich zwischen Hafen und Regattabahn und weil dieses Jahr fast ein halber Meter Wasser fehlte, war es dort noch flacher...

Als Fazit bleibt für uns: Schwerin war wieder eine gelungene Veranstaltung und noch immer können wir mit unserem alten Schiff halbwegs mithalten. O.k. Weltmeister werden wir damit sicher nicht, aber um irgend wen mit einem wesentlich neueren Boot zu versägen und dabei ordentlich Spaß zu haben, reicht es noch immer.

Wobei ich aber auch wieder zum Klassen-Diskussions-Thema was beitragen will. Sicherlich ist es gut, wenn deutsche Fifensegler inzwischen erfolgreich in der Weltspitze mitmischen, aber bringt uns dieses ganze aufrüsten in der Klasse wirklich so viel weiter? Oder füllt es die Beutel der Händler und spaltet die Klasse noch mehr zwischen denen die just for fun (wie wir) mitfahren (also vor allem dazu dienen, für die anderen eine entsprechende Kulisse zu bilden) und denen, die Top Ten der rangliste fahren können.

Ihr müßt nicht denken, daß ich megagerne und unbedingt mein altes Schiff weiterfahren will, aber angesichts der auch für Gebrauchtboote weiter steigenden Preise bin ich doch dazu gezwungen, weil ich einfach keinen Bock habe, alle anderen Hobbys sein zu lassen.


Boote:  14 Wettfahrten: 4 Wertungen: 3 Faktor: 1.10

1  Stengel, Lutz Feller, Frank 		GER 8622 2,1,1,1 	110.00
2  Völckner, Nicolai Dehne, Lars 	GER 8692 1,2,4,3 	102.14
3  Görge, Volker Morf, Karsten  	GER 8675 4,OCS,3,2 	94.29
4  Hufnagel, Jens Schöner, Markus 	GER 8730 5,3,2,6 	86.43
5  Heeschen, Klaus Schmidt, Stefan* 	GER 8563 3,4,5,5 	78.57
6  Eismann, Armin Käcks, Tino		GER 8507 6,6,7,4 	70.71
7  Baumann, Robert* Hochbaum, Michael*  GER 8500 7,5,10,8 	62.86 
8  Reinhardt, Hendrik Schult, Axel 	GER 6786 9,7,9,DNF 	55.00
9  Kwee, Steve Masekowitz, Henrik* 	GER 8297 10,8,8,9 	47.14
10 Tirre, Andre Steinert, Jens*	        GER 8528 DNF,DNF,6,7	39.29
11 Dose, Nick* Poppe, Andreas* 	        GER 8674 12,9,11,10 	31.43
12 Mittermayer, Georg Knuth, Andreas* 	GER 8392 11,10,13,12 	23.57
13 Dülsen, Steffen* Hanke, Robert  	GER 8365 13,DNF,12,11 	15.71 
14 Forster, Jan* Wehden, Daniel*	GER 857  8,DNF,DNF,DNF 	7.86