Lost trails of Barnim - MTB Touren

Klassiker

Treidelweg - Finowkanal

Warum der Treidelweg, werdet Ihr Euch fragen? Da gibt es doch nur noch einen Haufen mit Asphalt zugekleisterter Wege und Fussgänger ohne Ende? Aber das war nicht immer so, und wenn Ihr etwas sucht, sind da auch heute noch viele nichtasphaltierte Wege und sehr interessante Bereiche.

Der Treidelweg wurde von seinem Ursprung her für die Belange der Schifffahrt entlang des Finowkanals angelegt. Der Kanal (mehr zum Kanal: Finowkanal) wurde über viele Jahre intensiv durch die Schifffahrt genutzt, Anfang des 20. Jahrhunderts durch den Oder-Havel-Kanal ergänzt und die Berufschifffahrt in der zweiten Häfte des 20. Jahrhunderts eingestellt.

Seit der Zeit schlummerte der Kanal und natürlich auch der Treidelweg vor sich hin. Der Treidelweg wurde nur noch in Teilbereichen durch Anwohner und Angler genutzt und der Weg war nicht mehr durchgängig befahrbar.

Erste Versuche, den alten Treidelweg zu befahren, unternahm ich in den frühen 90er Jahren des letzten Jahrhunderts (oh, das klingt weit zurück, aber es sind erst gut 10 Jahre). In weiten Bereichen war dabei mehr tragen als Fahren angesagt und so waren diese Touren immer ein grosses Abenteuer.

Später wurde der Weg dann mit einer Reihe von ABM-Massnahmen in den heutigen Zustand versetzt, so dass er jetzt im unteren Bereich (ab Finowfurt bzw. Schleuse Schöpfurt) bis zur Klappbrücke Niederfinow problemlos auch mit einfachen Bikes befahrbar ist, dabei geht es zu ca. 70 Prozent auf Asphalt.

Die hier beschriebene Tour beschreibt aber nicht nur diesen Treidelweg, sondern off-road Alternativen.

Tourenverlauf

Die Tour bin ich nie zusammenhängend gefahren, habe sie hier aber einfach mal so beschrieben.

  • Start: Liebenwalde
  • Ziel: Eberswalde

  • Streckenlänge: ca. 45 - 50 Kilometer

Die Tour beginnt in Liebenwalde auf dem Marktplatz, zuerst fahre ich auf der B 167 in Richtung Eberswalde, nach gut 200 Metern rechts abbiegen in Richtung Berlin bzw. Zehlendorf (L21). Auf der L 21 gehts einen knappen Kilometer ehe die Brücke über den Langen Trödel (alter Finowkanalast zwischen Liebenwalde und Zerpenschleuse) erreicht ist. Hinter der Brücke fahre ichnach links und die eigentliche Tour auf dem Treidelweg beginnt.

Ab hier folge ich dem Südufer des Kanals, zurerst über Asphalt, nach knapp 500 Metern unterquere ich eine Bahnlinie (stillgelegte Strecke der Heidekrautbahn), dann geht es noch einen knappen Kilometer auf Asphalt weiter, ehe die Straße nach rechts vom Kanal weg biegt.

Ein Waldweg beginnt, der je nach Saison von fest bis weich ist. Der Waldweg führt bis an die Grenze von Zerpenschleuse und war im Frühjahr 2004 sehr aufgewühlt.

Zerpenschleuse durchquere ich entlang des Ufers des Finowkanals und ab hier habe ich die Wahl, entweder die Straße einfach runterzutrödeln, oder den schmalen Pfad zwischen Straße und Kanal zu benutzen.

Am Ortsende muß ich zum ersten mal entscheiden, ob es weiter auf Asphalt gehen soll oder ob es lieber ein kleiner Umweg offroad sein soll.

Die Asphalt-Radwegvariante führt einfach geradeaus über die kleine Fußgängerbrücke über den Oder-Havel-Kanal, dann gleich links und immer (zuerst auf der Straße, nach Unterqueren der Bahn - noch betriebener Ast der Heidekrautbahn - auf einem extra Radweg) entlang des Finowkanals. Einfach dem Weg folgen und in Grafenbrück treffen die Routen wieder aufeinander.

Für die OFF-ROAD-Variante muß ich am Ende des Wassers links abbiegen, der Weg führt jetzt durch den zugeschütteten Oberhafen der Zerpenschleuser Schleuse (nicht mehr in Betrieb), vor dem Wohnhaus geht es rechts und weiter entlang des Oder-Havel-Kanals. Die einfache Variante führt von hier direkt am Oder-Havel-Kanal entlang. Der Weg ist nicht zu verfehlen aber auch nur ein unzureichend ausgetrampelter Pfad, der aber direkt zum Wassertor Pechteich (ca. 5 Kilometer) führt.

Variante zwei ist etwas abwechslungsreicher. Hinter der Bahnbrücke links halten und parallel zur Bahn fahren, dieser Weg ist teilweise schlecht zu erkennen. Nach kurzer Strecke kommt ein Entwässerungsgraben - wenn Du Glück hast, liegt die Bohle noch da, ansonsten kannst Du am Bahndamm über den Graben. Von hier gehts weiter parallel zur Bahn bis die B 167 erreicht ist. Der Bundesstraße folge ich wenige Meter nach rechts und hinter dem Grundstück biege ich nach links auf einen ausgefahrenen Feldweg.

Es folgt ein leichter Anstieg und dann geht es rein in den Wald. Klandorf lasse ich links liegen, fahre stattdessen immer geradeaus, nach insgesamt (von der B 167) ca. 5 Kilometern sollte ich auf eine kleine Asphaltstraße (Verbindung zwischen Groß Schönebeck und Rosenbeck) gestoßen sein. Dieser folgen wir aber nur kurz nach rechts, ehe es auf einen Weg in einen Jungwald aus Lärche geht (die hatten Ende 03 eine Höhe von ca. 5 Metern) - der Weg ist übrigens eine spannende Abkürzung, Du kannst auch auf der Straße bleiben und kommst an derselben Stelle raus. Der Weg ist nur ca. 1 Kilometer lang und es geht wieder auf die kleine Straße. Weiter geht es auf der Straße nach rechts und hinein nach Rosenbeck zur Schleuse.

In Rosenbeck nochmal eine Variationsmöglichkeit - hinter dem Kanal gleich wieder rechts halten und dann auf schmalen Wegen nach Süden. Alternativ dazu einfach der Straße durch den Ort folgen und nach dem Ortsausgang rechts halt. Hier auf den ganz rechten Waldweg und weiter bis zu B 167. Auf der B 167 wieder rechts halten und nach knappem Kilometer ist das Wassertor Pechteich (wird 2004 neu gebaut - das alte später abgerissen) erreicht.

Die Wege kommen hier wieder zusammen. Der Oder-Havel-Kanal muß nach Süden überquert werden und gleich am Ende der Brückenrampe geht es links in den Wald. Wir befinden uns jetzt auf einem Teilstück des Radweges Berlin-Usedom und können einfach dem Asphaltband folgen. An der Schleuse Grafenbrück wird auch die Asphalt-Route wieder erreicht.

Und wieder zwei Wahlmöglichkeiten: dem Radweg nach Süden in den Wald folgen, weit ab vom Finowkanal geht es über die Finow, dann die Autobahn hinein nach Finowfurt und an der Schleuse Schöpfurt (Finowfurt) ist der Finowkanal wieder erreicht.

Der andere Weg ist kürzer aber auch spannender und folgt dem Nordufer des Finowkanals. Je nach Wasserstand ist evtl. mit feuchten Füßen zu rechnen. Auch dieser Weg kommt an der Schleuse Schöpfurt heraus.

Weiter auf Asphalt geht es ab hier auf dem Nordufer, auf unbefestigten Wegen auf dem Südufer - also jeweils die Brücke benutzen.

Die Asphaltroute ist ab hier einfach zufinden, deshalb wird sie bis Niederfinow nicht weiter beschrieben - dazu aber noch ein Hinweis: in Finow sind ca. 1,5 Kilometer nicht asphaltiert, ebenso der Bereich von Schleuse Ragöse bis Ortsrand Stecherschleuse.

Die OFF-Variante ist bis zur Fußgängerbrücke über den Finowkanal einfach zu fahren, danach ist es nur noch ein schmaler singletrail, der teilweise in den Kanal zu rutschen scheint, teilweise auch durch umgestürzte Bäume versperrt ist. Hier ist auch mit Anglern zu rechnen. Ab Finow wird es wieder breiter, nach der Altenhofer Straße geht es eine kleine Treppe hinunter. Vorbei an der Schleuse geht es auf die Angermünder Straße, etwas rechts halten und dann wieder nach links auf den Weg.

Auf dem Südufer ist der Weg eigentlich mehr ein Trampelpfad und endet im Endeffekt auch an der alten Bahnbrücke kurz hinter dem stillgelegten Kraftwerk.

Hier müssen wir den Kanal queren und weiter am Nordufer entlang fahren.

Bis unterhalb der Schleuse Wolfswinkel laufen Asphalt- und OFF-Variante auf derselben Trasse. Erst hier biegt die Asphaltstrecke wieder auf das Südufer, während die OFF-Variante weiter am Nordufer entlang führt. Der Weg ist kaum zu verfehlen, nur einmal mußt Du aufpassen.

Der Hauptweg geht geradeaus, während ein Singletrail halbrechts in den Wald biegt. Auf beiden Wegen geht es nach Kupferhammer (OT von Eberswalde). Auf der Straße angekommen, rechts halten und wieder zurück zum Kanal. Weiter auf dem Nordufer und an der Schleuse Kupferhammer den Kanal queren, links den Berg hoch und schon liegt der Bahnhof Eberswalde, unser heutiges Ziel, vor uns.


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STW (2004)

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